Antikörper gehören zu den Gammaglobulinen, einer Gattung der Plasmaproteine. Ihr Nachweis bei einer serologischen Untersuchung hilft bei der Feststellung und der Verlaufskontrolle von Infektionen, aber auch von Allergien, also Autoimmunerkrankungen. Eine Impfung beispielsweise ist nichts anderes als die von den Antikörpern erzeugten Reaktionen auf einen Krankheitserreger vorsorglich in einen Organismus einzuführen.
Die Rolle der Antikörper für unser Wohlbefinden
Antikörper sind in der Lage, zielsicher alles zu erkennen, was in einem Organismus nichts zu suchen hat – seien es körperfremde Substanzen oder Mikroorganismen, und diese zu bekämpfen. Beinahe die gesamte Imunabwehr beruht auf der gründlichen Arbeit der Antikörper. Bei direktem Kontakt oder Kontakt über die T-Helferzellen der zellulären Immunabwehr wird sofort eine Zellteilung bei den Antikörpern ausgelöst. Diese zerstören oder „fressen“ den Eindringling oder die Eindringlinge.
Antikörper erbringen bei der Immunabwehr ungeheure Leistungen. Sie fungieren nicht nur als Informationssystem, das Antigene, also Fremdkörper und möglicherweise schädliche Einflüsse auf den Organismus erkennen kann, sie müssen auch in der Lage sein, zelluläre Botschaften zu senden und damit die jeweils angemessene Immunreaktion in Gang bringen können. Unzählbare Mikroorganismen mit sehr kurzen Lebenszyklen, dafür aber großer Wandelbarkeit konfrontieren den Organismus, der im Prinzip eher seine Funktion und Struktur gleichmässig zu erhalten versucht. Die Antikörper stehen also ständig vor neuen Herausforderungen. Eine davon besteht darin, die körpereigenen Proteine von denen der schädlichen „Eindringlinge“ zuverlässig unterscheiden zu können. Gelänge ihnen das nicht, würde sich die Immunabwehr gewissermaßen nach innen, gegen den eigenen Organismus richten – Fälle, in denen das geschieht, fallen in die Kategorie der Autoimmunerkrankungen oder Allergien.
Was geschieht, wenn ein Körper nicht genügend Antikörper zu bilden in der Lage ist? Ein Mangel an Antikörpern beziehungsweise die Unfähigkeit, die ausreichende Menge an Antikörpern selbst zu produzieren, führt zu einem schweren Immundefekt. Teilweise ist dieser Defekt genetischer Natur, zuweilen aber auch erworben. Beispielsweise führen Blut- Knochenmarkskrebs zu einem Antikörpermangelsyndrom und damit zu einem äußerst schwachen Immunsystem. In weniger schwerwiegenden Fällen klagen die Patienten über häufige Infektionen der Augen, Ohren und der Atmungsorgane, oder auch des Magen-Darmtraktes.
Antikörper und ihre Existenz entscheiden also über Gesundheit und Wohlbefinden, über die Fähigkeit, Infektionen rascher, langsamer oder gar nicht zu überwinden. Die Bildung der vielfältigen flexiblen Antikörper ist nur ein Teil des komplexen und wirkungsvollen Selbstheilungspotentials des Körpers.
Vom Hersteller Abnova wurden inzwischen viele Antikörper und rekombinante Proteine entwickelt. Das Ziel ist es, mindestens einen Antikörper für jedes Genprodukt des menschlichen Genoms anzubieten.