+++ Newsticker August 2004 +++ |
30.08.2004 Pro und Contra Dermal Fillers: VDPC-Konsensuskonferenz am 6. November 2004 in Wiesbaden
Die einen sind mit ihrem Implantat glücklich geworden, andere klagen über Komplikationen. Die Frage ist: Welche injizierbaren Implantatmaterialien sollte der Plastische Chirurg in Praxis und Klinik überhaupt einsetzen? Die Menge der Produkte ufert aus, Erfolge und Risiken bei der Anwendung von Dermal Fillers sind nicht in einer Übersicht erfasst.
Dies will die Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen mit einer Konsensuskonferenz am 6. November von 9.30 bis 16.30 Uhr im Wiesbadener Kurhaus ändern. Ziel der Konsensuskonferenz Dermal Fillers ist die Erstellung eines "Rating" für Sicherheit, Effektivität und Handhabung von Produkten wie Silikonöl, Collagen, Hyaluronan, Eigenfett oder
Plasmagel. Dabei sollen die Produkte in diesen Kriterien klassifiziert werden: AAA bis CCC, X für nicht konsensfähig, 0 für keine Daten.
"Wir wollen damit allen Kollegen und auch den Patienten eine fundierte Orientierungshilfe geben", sagt VDPC-Schatzmeister Dr. Hermann Lampe aus Frankfurt am Main, der zusammen mit seinem Wiesbadener Kollegen Dr. Johannes Reinmüller die Konferenz organisiert.
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23.08.2004 Laser-OP der Augen im Winter erfolgreicher - vermutlich Luftfeuchtigkeit ausschlaggebend
Die Korrektur der Augenhornhaut per Laser, um die Sehschärfe zu verbessern, ist einer amerikanischen Studie zufolge im Winter erfolgreicher, berichtet das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau". In einer Untersuchung an der Universität Wake Forest, North Carolina, waren bis zu 100% der im Winter vorgenommenen Laser- Korrekturen erfolgreich. Im
September dagegen musste in jedem zweiten Fall nachoperiert werden.
Vermutlicher Grund: Die hohe Luftfeuchtigkeit im September und das trockene Winterklima. Beides beeinflusst auch den Wassergehalt der Hornhaut. Eine trockene Hornhaut lässt sich exakter bearbeiten. Die Forscher gehen nach Angaben des Studienleiters Dr. Keith Walter nicht davon aus, dass die Operationen in Zukunft in den Winter verschoben werden. Sie
sehen die Möglichkeit, den Laser auf die Luftfeuchtigkeit einzustellen.
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23.08.2004 Umfrage: "Soll ich mich liften lassen?"
Während Schönheits-Operationen wie Brustvergrößerungen in den USA mittlerweile so alltäglich sind, dass sie auch schon zum Geburtstag verschenkt werden, gelten deutsche Frauen weiterhin als skeptisch.
In einer von der Zeitschrift "Für Sie" in Auftrag gegebenen GEWIS-Umfrage lehnten es 82% der Frauen zwischen 20 und 29 Jahren kategorisch ab, aus optischen Gründen an ihrem Körper einen chirurgischen Eingriff vornehmen zu lassen. Die Bereitschaft nimmt im Alter zwar leicht zu, hält sich aber im Vergleich zu den USA noch in Grenzen: Unter den 30- bis
39 Jährigen können sich 21 Prozent vorstellen, eine kosmetische OP vornehmen zu lassen.
Und 26% der Frauen in den 40ern sagen: "Warum nicht?". Befragt wurden insgesamt 1.312 Frauen im Alter zwischen 20 und 50 Jahren.
"Vor einer Schönheitsoperation sollte sich jede Frau über ein paar Dinge klar werden", rät die Hamburger Diplom-Psychologin und Paartherapeutin Dr. Angelika Faas in "Für Sie": "Überlegen, warum sie diese Operation wünscht und welche Veränderungen sie sich erhofft. Mit einem chirurgischen Schnitt verschwinden die Probleme des Lebens nicht. Oft
verlagert sich die Unzufriedenheit danach einfach in einen anderen Bereich und bringt neue psychische Leiden - und neue OP-Wünsche. Ein guter Arzt wird in der Beratung immer auch nach diesen Motiven fragen."
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13.08.2004 Zahnersatz 2005: Was heißt eigentlich befundorientierter Festzuschuss?
Ab 2005 werden für Zahnersatz so genannte befundorientierte Festzuschüsse bezahlt. Jeder Patient erhält somit für einen bestimmten Befund einen definierten Zuschuss von seiner gesetzlichen Krankenkasse. Dadurch wird die Finanzierung von Zahnersatz für alle Beteiligten überschaubarer. Derzeit erarbeiten die Experten die Details zu den neuen
Zahnersatz-Regelungen. Ein Begriff taucht dabei immer wieder auf: befundorientierter Festzuschuss. Was verbirgt sich dahinter?
Zunächst einmal zum "Befund". Als Befund wird das Ergebnis einer Untersuchung bezeichnet. Bei der zahnmedizinischen Untersuchung gibt es eine Vielzahl möglicher Befunde. Ein Sachverständigengremium, der "Gemeinsame Bundesausschuss", hat sie zusammengetragen, geordnet und Klassen zugeteilt. Jeder Befundklasse ist eine bestimmte zahntechnische
Versorgung zugeordnet. Sie wird als Regelversorgung bezeichnet und beschreibt, welche Leistungen üblicherweise erforderlich sind, um den Patienten medizinisch "ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich" zu versorgen. Zu beachten ist dabei: "Befund" und "Regelversorgung" stellen reine versicherungsmathematische Rechengrößen dar, damit der
Festzuschuss errechnet werden kann. Sie dienen nicht als Vorgabe für die Versorgung des Patienten.
Zahnarzt und Zahntechniker werden weiterhin bei jedem Patienten auf die individuelle Situation eingehen und ihn nach seinen Wünschen individuell und bestmöglich versorgen. Die Regelversorgung ist also die Grundlage, nach der sich der Festzuschuss berechnet. Festzuschuss bedeutet dabei, dass die gesetzlichen Krankenkassen ab 2005 für einen bestimmten
Befund einen definierten Betrag der Zahnersatzkosten übernehmen. Diesen Betrag bezahlt die Krankenkasse unabhängig davon, für welchen Zahnersatz sich der Patient entscheidet. Ein Beispiel: Für einen fehlenden Zahn wird ein Betrag x übernommen. Der Patient kann nun eine fest verankerte Brücke, einen herausnehmbaren Zahnersatz oder ein Implantat wählen,
die Kasse steuert immer den Betrag x bei. Die restlichen Kosten muss der Patient selbst tragen.
Bisher war es so, dass die gesetzlichen Kassen einzelne Versorgungsformen nicht in ihrem Leistungskatalog hatten. Wer diese Versorgung wählte, erhielt somit gar keinen Zuschuss, auch nicht das Mindestmaß. Durch die neuen Regelungen wird es beispielsweise möglich, dass die gesetzlichen Kassen auch Zuschüsse für Implantate gewähren diese mussten
gesetzlich Versicherte bisher komplett selber zahlen. Für welchen Befund welche Regelversorgung gilt, legt der Gemeinsame Bundesausschuss der Zahnärzte und Krankenkassen in den kommenden Wochen fest. Diese Ergebnisse sowie die Höhe der jeweiligen Festzuschüsse werden im November bekannt gegeben.
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07.08.2004 Facelift für die TV-Quote?
Schönheits-OP-Shows sollen im Herbst Deutschland überschwemmen Das deutsche Fernsehen hat die Schönheitschirurgie als Quotenformat entdeckt. Bereits im vergangenen Jahr lösten in den USA Sendungen wie "Extreme Makeover", "I want a famous face" oder "The Swan" heftige Diskussionen und Kritik aus. Allen Diskussionen und Warnungen zum Trotz sollen
entsprechende Sendungen im Herbst auch im deutschen Fernsehen laufen.
Aus aktuellem Anlass hat die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) ein Dossier mit Informationen über die aktuelle Diskussion zusammengestellt. Darüber hinaus findet man in dem Dossier den passenden Patientenratgeber zum Thema: "Ihre Schönheit braucht keine Vorbilder Was Sie bei Ihrer Schönheits-OP-Planung - mit oder ohne
TV-Kamera - beachten sollten".
Die Schönheits-OP-Shows zeigen die scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten der Schönheitschirurgie: Aussehen wie die Stars; wenn schon nicht reich, prominent und erfolgreich, dann zumindest schön - und das alles so gut wie geschenkt, so die Werbung der TV-Sender. Doch was auf den ersten Blick so einfach und wunderbar erscheint, ist aus medizinischer,
ethischer und rechtlicher Sicht nicht unproblematisch.
Die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) hat deshalb einige Argumente und Tipps zusammengestellt, die Sie bei der Planung Ihrer Schönheits-OP - ob mit oder ohne "TV-Unterstützung" - beachten sollten.
TV-Schönheitsoperationen |
06.08.2004 Hautstraffung nach extremer Gewichtsabnahme: Nachfrage steigt
Für Patienten, die 30 oder mehr Kilos abnehmen, ist der Blick in den Spiegel häufig enttäuschend: Statt eines schönen, schlanken Körpers bleiben oft riesige Hautlappen an Bauch, Armen und Beinen zurück. Trotz Sport und Fitness kann sich die Haut oft nicht aus eigener Kraft zurückbilden. In vielen Fällen kann da nur noch eine hautstraffende Operation
helfen.
In den USA wurden im vergangenen Jahr 52.000 solcher Operationen durchgeführt. In diesem Jahr wird ein weiterer Anstieg um 36% erwartet. Auch in Deutschland ist die Nachfrage groß. Hier bieten jedoch nur wenige Chirurgen zum Beispiel das sogenannte Body-Lifting an, bei dem Bauch, Po und Oberschenkel in einer einzigen Operation in neue Form gebracht
werden können.
Dr. Joachim Graf von Finckenstein stellte Anfang Juli diesen Eingriff in dem ZDF Morgenmagazin "Volle Kanne" vor: Durch einen Schnitt oberhalb der Schamgrenze wird die überschüssige Haut hochgezogen, abgetrennt und schließlich wieder neu vernäht Der Heilungsprozess dauert etwa 3 Monate. Viele Patienten fühlen sich mit dem geformten Körper wie neu
geboren. Quelle: DGÄPC
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05.08.2004 Australien: Wissenschaftler züchten Brustimplantate
Es klingt wie Science Fiction, aber möglicherweise liegt hier die Zukunft der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie: Wissenschaftler der Universität Melbourne züchten im Labor Brustimplanate aus menschlichem Gewebe. Diese sollen eines Tages künstliche Silikon- und Kochsalzimplantate bei der Brustvergrößerung oder -wiederherstellung ersetzen.
Die Grundlage bildet ein dreidimensionales Gerüst in Form des erforderlichen Brustteils, in dem lebende Zellen - vor allem Fettzellen - zum Wachsen gebracht werden. Das Gerüst ersetzt die natürliche Körperumgebung und unterstützt so die Zellentwicklung. So entsteht neues, natürliches Gewebe, das später in den Körper einer Patientin eingesetzt werden
könnte. Quelle: DGÄPC
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01.08.2004 Die beliebtesten Schönheits-OPs?
Immer wieder wird die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) danach gefragt: Welche Schönheits-OPs sind bei den Deutschen am beliebtesten? Da in der so genannten Schönheitschirurgie in Deutschland keine statistischen Daten erhoben werden, lässt sich diese Frage im Prinzip nicht beantworten. Aus ihrer täglichen Arbeit können
die DGÄPC Fachärzte die Nachfrage jedoch gut einschätzen.
Demnach sind die Top 5 der beliebtesten Schönheitsoperationen: 1. Fettabsaugung, 2. Faltenbehandlung, 3. Brustoperationen, 4. Lidkorrektur, 5. Nasenkorrektur. In den nächsten fünf Ausgaben des DGÄPC Newsletters wird sich das "Spezial" mit diesen fünf Eingriffen beschäftigen. Methoden, Möglichkeiten, Risiken, Behandlungsablauf etc. - alles, was Sie als
Patient darüber wissen sollten.
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Nachrichten aus der Plastischen Chirurgie und Ästhetischen Medizin
August 2004
04.08.2004 Studie: Ärzte veröden Krampfadern mit Spezialkatheter- Eingriff erfolgt minimal-invasiv - Patienten für Testphase gesucht
Krampfadern mit Hilfe eines Spezialkatheters kontrolliert zu veröden - das ist das Ziel einer neuen Behandlungsmethode, die Ärzte der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) zurzeit in einer Studie testen.
Die Abteilung Dermatologie und Venerologie sucht dazu Patienten, die an Krampfadern leiden und bereit sind, sich nach der neuen, minimal-invasiven Methode operieren zu lassen.
Der Eingriff: Ziel der Behandlung ist der Verschluss der erkrankten großen oder kleinen Stammvene mit Hilfe eines Verödungsmittels. Damit dieses Medikament gezielt wirkt, setzen die Ärzte einen Spezialkatheter (Sklerosierungskatheter) ein, der über einen kleinen Hautschnitt am Fußknöchel unter örtlicher Betäubung in die Vene eingeführt wird. Der
Katheter hat an seiner Spitze einen Ballon, der verhindern soll, dass das Verödungsmittel nach oben abschwemmt und sich im Körper verteilt.
Über den Katheter gelangt das Medikament als feinblasiger Schaum in die Vene und verschließt diese von innen. Per Ultraschall kontrollieren die MHH-Experten, dass sich das Verödungsmittel an der Venenwand gut verteilt und saugen nach wenigen Minuten den überflüssigen Schaum über den Katheter wieder ab. Die Patienten müssen nach diesem ambulanten
Eingriff einen Kompressionsstrumpf tragen, verlassen aber direkt danach die Klinik.
Anschließend sollen sie sofort ausgiebig spazieren gehen, um sich vor einer Thrombose zu schützen. Bereits am nächsten Tag sind sie in der Regel wieder arbeitsfähig.
"Nach unseren bisherigen Beobachtungen treten kaum Schmerzen an den darauf folgenden Tagen auf", sagt Oberarzt Dr. Jens Brodersen, MHH-Abteilung Dermatologie und Venerologie. Jeweils nach sechs Wochen und nach drei Monaten kommen die Patienten zur Kontrolle erneut in die Klinik. Sollte die Behandlung nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben, können
die Ärzte die Vene mit einer erhöhten Konzentration des Medikamentes noch einmal veröden.
"Die Risiken entsprechen denen der bislang bekannten Krampfaderverödung. Wir hoffen allerdings, dass wir durch die kontrollierte Dosierung des Medikamentes das Risiko von Nebenwirkungen senken und die Erfolgsquote gegenüber der herkömmlichen Therapie erhöhen können", sagt Dr. Brodersen.
Patienten, die an diesem wissenschaftlichen Projekt teilnehmen oder sich über die Behandlungsmethode informieren wollen, können sich an Oberarzt Dr. Jens Brodersen, MHH-Abteilung Dermatologie und Venerologie (Hautklinik Linden), Telefon: (0511) 9246-213.
30.08.2004 Jubiläum in Hannover unter dem Motto: "Fortschritte der Plastischen Chirurgie"
In diesem Jahr wird die Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie an der Medizinischen Hochschule Hannover und am Klinikum Hannover 30 Jahre alt. Aus diesem Anlass organisieren ihre Mitarbeiter am 1. Oktober 2004 (9.00 17.00 Uhr, Medizinische Hochschule Hannover, Hörsaal F, Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover) einen
Jubiläumskongress mit dem Thema "Fortschritte der Plastischen Chirurgie".
"Wir haben international renommierte Plastische Chirurgen als Referenten eingeladen", sagt Professor Peter M. Vogt, der Direktor der Klinik. "Die Veranstaltung ist zertifiziert und steht unter dem Patronat der Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen (VDPC)."
Die Themen im Einzelnen: Plastische Chirurgie heute: Spektrum und Entwicklungen, Extremitätenerhalt bei bösartigen Tumoren, Sehnen aus dem Reagenzglas, Mikrochirurgische Brustrekonstruktion, Wundheilung und Plastische Chirurgie, Die moderne Verbrennungschirurgie, Tissue Engeneering in der Plastischen Chirurgie: Traum oder Realität? Gen-Transfer in
Wundheilung und Krebsbehandlung. Journalisten sind zu diesem Kongress herzlich eingeladen. Eine Anmeldung wird erbeten bei der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie.
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