Ein offener, strahlender Blick wirkt attraktiv, frisch und dynamisch. Herabsinkendes Gewebe im Oberlidbereich dagegen drückt optisch auf das Auge und kann dem Gesicht einen müden, abgespannten Ausdruck verleihen.
Gerade die Augenpartie ist besonders wichtig für die Ausstrahlung: Hier erzielt bereits ein kleiner Eingriff einen beeindruckenden Effekt, eine natürliche Verjüngung, ohne dass das Gesicht "operiert" aussieht. Eine Oberlidstraffung öffnet den Blick, indem das überschüssige Gewebe entfernt wird. Wie ein solcher Eingriff abläuft, wann man wieder gesellschaftsfähig ist und welche Risiken mit einer Lidstraffung verbunden sind, erläutert der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie Dr. von Gregory in diesem Beitrag.
Von einem Schlupflid spricht man, wenn das Gewebe unter den Brauen ganz oder teilweise auf dem beweglichen Oberlid aufliegt. Die natürliche Lidfalte über dem Auge ist dadurch nicht sichtbar.
Manche Menschen haben von Kindheit an Schlupflider – bei den meisten Menschen dagegen entstehen sie im Zuge der natürlichen Hautalterung: Mit der Zeit verlangsamt sich der natürliche Erneuerungsprozess der Haut, das Oberlidgewebe erschlafft, es bildet sich ein Hautüberschuß und dieser kann bis über die Wimpern herabsinken.
Wer seine Schlupflider als störend empfindet und sich eine ästhetische Korrektur der Lidpartie wünscht, sollte sich in einer renommierten Praxis für Ästhetische und Plastische Chirurgie zu den verschiedenen Möglichkeiten beraten lassen.
Die chirurgische Oberlidstraffung ist eine bewährte Methode der Ästhetischen Chirurgie: Das überflüssige Haut- und Bindegewebe im Bereich des Oberlides wird mit einem gezielten Schnitt entfernt. Da dieser genau in der Lidfalte liegt, ist die verbleibende dünne Narbe so gut wie unsichtbar. Die Ergebnisse der chirurgischen Lidstraffung halten ca. sechs bis zehn Jahre an.
Die Behandlung mit Plasma-Pen bzw. CO2-Laser verspricht eine sanfte Gewebestraffung durch natürliche Hauterneuerung: Das Abtragen der obersten Hautschicht stimuliert einen Regenerationsprozess, der neues, strafferes Gewebe hervorbringt.
Der Plasma-Pen emittiert ein energiereiches Gasgemisch, das die Zellen verdampft; der Laser dagegen arbeitet mit einem gebündelten Lichtstrahl, der zusätzlich auch die Elastin- und Kollagenproduktion in tieferen Hautschichten anregen soll.
Dr. von Gregory: Viele Patienten wünschen sich eine möglichst sanfte Behandlung ohne Skalpell. Meine Erfahrung zeigt jedoch, dass die Oberlidstraffung mittels Laser oder Plasma keinesfalls so konsistente und ästhetisch überzeugende Ergebnisse liefern kann wie die chirurgische Lidstraffung.
Die chirurgische Oberlidstraffung ist ein seit Jahrzehnten bewährter Eingriff mit geringem Risiko und eindrucksvollem Effekt.
Die Lidstraffung erfolgt grundsätzlich unter Lokalanästhesie, damit die Patienten beim Eingriff keinerlei Schmerzen verspüren.
Auf besonderen Wunsch kann auch im Dämmerschlaf oder in Narkose operiert werden.
Zu Beginn wird die geplante Schnittführung im Sitzen präzise mit feinsten Messinstrumenten ermittelt. Nach der Lokalanästhesie und der Desinfektion des OP-Gebiets setzt der Chirurg unter Lupenbrillenvergrößerung mit dem Skalpell schmerzfrei feine Schnitte und entfernt das überschüssige Gewebe. Manchmal muss auch etwas überschüssiges Fettgewebe entfernt werden. Anschließend wird die Wunde mit feinsten Nähten vernäht und mit einem dünnen Spezialpflaster abgedeckt
Nach sechs bis sieben Tagen kommt der Patient erneut in die Praxis. Bei diesem Termin werden die Fäden entfernt. Zudem kontrolliert der Arzt den Fortschritt der Wundheilung.
Unmittelbar nach dem Eingriff sind Rötungen und Schwellungen der Lider sowie leichte Wundschmerzen zu erwarten. Um den Heilungsprozess zu unterstützen, sollte man in der ersten Woche in Rückenlage und mit erhöhtem Kopf schlafen. Zudem ist körperliche Schonung wichtig: Sport, Sauna und Solariumbesuche sind für drei Wochen tabu. Geschwollene Areale können 10 bis 20 Minuten pro Stunde gekühlt werden, wobei kein direkter Kontakt zwischen Haut und Eis ausgeübt werden darf.
Sieben bis zehn Tage nach einer Oberlidstraffung sind die meisten Patienten wieder gesellschaftsfähig. In den ersten Wochen kann manchmal ein leichtes Brennen und Trockenheitsgefühl der Augen auftreten.
Dr. von Gregory: Zur Kühlung des Wundbereichs empfehle ich meinen Patienten Kompressen, die mit kaltem Grüntee getränkt sind. Diese wirken abschwellend, schmerzlindernd und entzündungshemmend. Eine große Sonnenbrille schont die Augenpartie und kaschiert kleinere Blutergüsse – Cremes und Make-up dagegen können die anfangs noch sehr sensible Haut reizen.
Die chirurgische Oberlidstraffung ist ein sicherer Routineeingriff in der ästhetischen Chirurgie. Erhöhte OP-Risiken aufgrund von Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme oder Allergien werden im Vorfeld abgefragt und bei der OP-Planung berücksichtigt.
In sehr seltenen Fällen kann es jedoch trotz größter Sorgfalt zu Komplikationen, z. B. zu kleinen Infektionen oder Wundheilungsstörungen kommen.
Die Risiken einer Oberlidstraffung können gesundheitlicher oder auch ästhetischer Natur sein: Wird die OP nicht fachgerecht bzw. ohne das erforderliche Augenmaß durchgeführt, kann das Ergebnis unsymmetrisch oder unnatürlich straff wirken. Im schlimmsten Fall können die Lider nach der OP nicht mehr vollständig geschlossen werden, sodass eine Nachkorrektur erforderlich ist.
Dr. von Gregory: Der Begriff des ‘Schönheitschirurgen’ ist rechtlich nicht geschützt. Um eine seriöse Behandlung zu gewährleisten, sollte der behandelnde Arzt über einer Facharztausbildung für Plastische und Ästhetische Chirurgie verfügen und möglichst auf Gesichts-OPs spezialisiert sein.
Die Kosten für eine chirurgische Oberlidstraffung sind individuell, je nach Patient und dessen konkreten Wünschen und Anliegen zu ermitteln. Eine Facharztpraxis wird Ihnen nach einem persönlichen Beratungsgespräch einen Kostenvoranschlag vorlegen.
Eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse ist nur dann möglich, wenn der Eingriff medizinisch indiziert ist. Dies ist der Fall, wenn der Hautüberschuss am Oberlid das Sehfeld erheblich einschränkt oder zu wiederholten Entzündungen der Augenpartie führt. Auch hierzu kann Sie ein kompetenter Facharzt informieren. Gesichtsfeldmessungen erfolgen beim Augenarzt.
In der Regel sind die Kosten vom Patienten selbst zu tragen, da es sich bei der Oberlidstraffung um einen ästhetischen Eingriff handelt, der eine natürliche Verjüngung und attraktive Öffnung der Augen erreichen soll.
Letzte Aktualisierung am 02.04.2019.