Wer sich Dr. med. Erhan Demir anvertraut, profitiert von über 16 Jahren Berufserfahrung als ästhetisch-plastischer Chirurg. Über zehn Jahre lang leitete er die Fachabteilungen an mehreren bedeutenden Universitätskliniken. Zudem ist er Mitglied einer namhaften europäischen Facharzt-Vereinigung (Fellow of he European Board of Plastic Reconstructive and Aesthetic Surgery - FEBOPRAS).
Aktuell führt er die Praxisklinik für Ästhetische und Plastische Chirurgie und Handchirurgie in Köln. Er ist auf Gesichtschirurgie, insbesondere die Wiederherstellung nach Unfällen spezialisiert. Lidstraffungen zählen zu seinen häufigsten Eingriffen.
Herr Dr. Demir, wer wünscht sich eine Lidstraffung und was wird damit erreicht?
Dr. Demir: Die Lidstraffung oder Blepharoplastik wird sehr häufig durchgeführt. Mit ihrer Hilfe lässt sich der Gesamteindruck des Gesichts positiv verändern. Stellen Sie sich ein Gesicht mit Schlupflidern am Oberlid und Tränensäcken am Unterlid vor. Das lässt die Augen klein und müde wirken.
Bei einigen Menschen bilden sich alters- oder krankheitsbedingt nicht nur Hautfalten. Auch die Muskulatur und das Gewebe im Bereich der Augenlider können erschlaffen. Tatsächlich können hängende Lider sogar das Gesichtsfeld einschränken. Meist führen sie dazu, dass die Betroffenen ständig die Augenbrauen hochziehen. Das wiederum erzeugt Verspannungen und auf diesem Weg sogar Kopfschmerzen.
Allein eine Straffung des Oberlides hat optisch einen starken Verjüngungseffekt. Die Augen wirken anschließend größer und strahlender.
Am Unterlid bilden sich Tränensäcke und Falten. Hier straffen wir und stabilisieren mit einer Kanthoplastik das Unterlid.
Sie erwähnten eben das Stichwort Kanthoplastik – was ist das?
Dr. Demir: Bei einer verengten Lidspalte, nach Verletzungen oder Erkrankungen sowie altersbedingt, kann sich die Lid-Achse nach unten verziehen. Das Unterlid „erschlafft“, die gesamte Augenpartie wirkt müde und traurig. Unter einer Kanthoplastik ist eine Korrektur der Lid-Achse zu verstehen.
Das Unterlid wird von einer Sehnenstruktur, dem Lid-Bändchen, gehalten. Vor dem Eingriff wird die Spannung dieses Bändchens gemessen. Das Ergebnis der Messung entscheidet, ob eine Kanthoplastik notwendig ist oder nicht.
Dieses Bändchen im Unterlid ist über einen Einschnitt an der unteren Lidkante im äußeren Augenwinkel erreichbar. Die Lidkante wird anschließend leicht nach oben gezogen und das Muskelgewebe mit einer Naht am Schläfenbein befestigt. Die Nähte folgen der Lidfalte und sind später unsichtbar.
Selbstverständlich wird dieser Eingriff immer an beiden Augen durchgeführt.
Aber damit ist die Unterlidstraffung noch nicht vollständig, richtig?
Dr. Demir: Nein. Dort bilden sich die „Tränensäcke“. In diesem Bereich des Gesichts befinden sich drei natürliche Fettkompartimente, das sind abgegrenzte Unterhaut-Fettdepots. Durch die Gewebeerschlaffung beginnen sie, unterschiedlich stark hervorzutreten. Dies ist verbunden mit Faltenbildung in der Haut um das Unterlid. Dazu kommt noch die bereits erklärte Erschlaffung des Unterlid-Bändchens mit der nach unten „hängenden“ Lidachse.
Was genau passiert bei der Unterlidkorrektur? Wie schneiden Sie beispielsweise, damit keine auffälligen Narben am Auge entstehen?
Dr. Demir: Die Schnitte setzt der Chirurg unterhalb des Wimpernansatzes oder transkonjunktival – das bedeutet, von innen in die Bindehaut. Anschließend wird Unterhautfett aus den drei Kompartimenten entfernt oder optimaler verteilt. Über die gleichen Schnitte lässt sich die Kanthoplastik, die Lidachsen-Korrektur, ausführen.
Der nächste Schritt ist dann die Entfernung überschüssiger Haut. Die Nähte sind winzig und später unsichtbar.
Ist eine Oberlidkorrektur wesentlich komplizierter?
Dr. Demir: Nein, sie erfordert nur etwas mehr Vorbereitung. Wir müssen beispielsweise von Anfang an auf bestehende Erkrankungen der Augen oder Sehschwächen Rücksicht nehmen. In solchen Fällen ziehen wir Kollegen aus der Augenheilkunde hinzu.
Das Problem beim Oberlid ergibt sich aus überschüssiger, erschlaffter Haut in diesem Bereich. Die „hängenden“ Oberlider zwingen die Patienten dazu, das durch ein Hochziehen der Augenbrauen auszugleichen.
Der Schnitt erfolgt in der Falte des Oberlids. Korrigiert werden der Hautüberschuss und gegebenenfalls das Fettgewebe um den Augapfel. Hier können wir reduzieren oder umverteilen. Die abschließende Naht verläuft in der neuen Lidfalte, die sich nach der Korrektur bildet.
Welche Korrekturmöglichkeiten stehen Ihnen noch zur Verfügung, um die Augenpartie und die Lider zu straffen?
Dr. Demir: Manchmal empfiehlt sich in Kombination zur Lidstraffung eine komplette Straffung des mittleren Gesichtsbereiches – als Midfacelift bekannt. Um die Gesichtskonturen insgesamt harmonisch zu formen, sind auch Eigenfett-Transplantationen hilfreich.
Eine neue, effektive Methode ist der „Dracula“- oder Vampire-Lift, in Fachkreisen als PRP – Platelet Rich Plasma-Therapie bekannt. Dabei wird Eigenblutplasma verwendet, um beispielsweise abgespannte, zu trockene, zu dünne, faltige Haut zu liften und zu regenerieren.
Diese Spezialbehandlungen kommen bei der Lidkorrektur nur in Ausnahmefällen zur Anwendung.
Erfolgt so ein Eingriff unter Vollnarkose oder unter örtlicher Betäubung?
Dr. Demir: Das hängt vom Wunsch des Patienten ab. Im Regelfall genügt die örtliche Betäubung in Kombination mit einem Beruhigungsmittel.
Wie lange dauert der Eingriff insgesamt und müssen die Patienten anschließend im Krankenhaus bleiben?
Dr. Demir: Meist dauert die Behandlung zwischen einer Stunde und 90 Minuten. Wenn keine Vollnarkose eingesetzt wurde, können die Patienten anschließend nach Hause gehen, der Eingriff ist ambulant durchführbar.
Wie unangenehm fühlen sich die korrigierten Augenlider für die Patienten an?
Dr. Demir: Wir achten darauf, dass diese Phase erträglich ist. Dafür sorgt schon die sofortige Kühlung der behandelten Bereiche. Schmerzen sind kaum zu befürchten. Die meisten Patienten berichten von einem Druckgefühl.
Was passiert unmittelbar nach dem Eingriff und was müssen die Patienten nach der Lidkorrektur beachten?
Dr. Demir: Nach dem Eingriff sorgt ein Tape-Verband dafür, dass alle Korrekturen gehalten werden und abheilen können. Dieser Tape-Verband verbleibt eine Woche lang an Ort und Stelle. Die Patienten können damit selbstverständlich ihre Augen öffnen und schließen.
Gleich nach der Operation wird systematisch gekühlt. Das sollten die Patienten auch zu Hause konsequent für die nächsten zwei bis fünf Tage fortsetzen.
Meistens genügt eine Krankschreibung für zwei Tage oder bis die Tapes entfernt werden. Die Fäden werden nach etwa sieben Tagen gezogen.
Ein Sportverbot gilt für vier Wochen, damit die Nähte in Ruhe heilen können und nicht durch Erschütterungen oder Verletzungen strapaziert werden.
Weitere Informationen unter:
Praxisklinik Dr. Demir
Praxisklinik für Ästhetische und Plastische Chirurgie, Handchirurgie
Dr. med. Erhan Demir, BA, FEBORPRAS
Turiner Straße 2
50668 Köln
Tel: 0221/9140 9100 oder 0221/99 200 154
Mail: info@dr-demir.koeln
Web: https://www.plastischechirurgie-drdemir.de/
aktualisiert am 02.04.2019