High-Tech für die Zähne mit Navigationscomputer

3D-Planung: exaktes Planen und Setzen von Zahnimplantaten

Implantate bieten heute eine dauerhaft ästhetische und funktionale Lösung bei Verlust von einem oder mehreren Zähnen. Künstliche, schrauben- oder zylinderförmige Zahnwurzeln aus Titan werden in den Kieferknochen eingepflanzt und ersetzen so die eigenen Zähne. Besonders wichtig für ein bestmögliches Ergebnis im Hinblick auf Ästhetik und auch Funktionalität: optimal im Knochen positionierte Implantate.

Dr. med. dent. Ralf Luckey, leitender Arzt des Diagnostikzentrums für Implantologie und Gesichtsästhetik (DIG), arbeitet bereits mit einem neuartigen Navigationssystem zum millimetergenauen Setzen von Implantaten: RoboDent® Implantatnavigation. "Das dreidimensionale Planungssystem ermöglicht die exakte Übertragung chirurgischer und prothetischer Planung auf die konkrete OP-Situation", verdeutlicht Dr. Ralf Luckey, überzeugt von den mit dieser Methode erzielten Ergebnissen.

Auch vollständig zahnlose Patienten oder solche mit großen Lücken verlassen dank dieser neuen Technologie bereits direkt nach dem Eingriff die Praxis mit festsitzenden und optisch ansprechenden Zähnen. Nur besonders ausgebildete Implantologen dürfen mit diesem System arbeiten, erst 30 Geräte sind deutschlandweit im Einsatz. Am Anfang steht eine Computertomografie vom Kiefer des Patienten. Auf Basis dieser Daten errechnet das Robodent®-System mit spezieller Software ein 3-D-Modell des Kiefers.

Bereits vor dem Eingriff ermittelt Dr. Luckey mit Hilfe des Modells die anatomisch günstigste und exakte endgültige Position des zu setzenden Implantats im Kiefer. Früher erfolgte dieser Schritt erst innerhalb des Eingriffs. Während der Operation in schonender Lokalanästhesie bestimmt ein optischer Sensor die Lage von Patient und Bohreinheit genau. Dank kabelloser Infrarottechnik übertragen Reflektoren die harmlosen Strahlen, die eine Kamera auffängt und an den Computer weitersendet. Aus diesen Informationen errechnet das RoboDent®-System in Echtzeit die genaue Position des Bohrers.

Der Implantologe sieht so zu jeder Zeit, ob er den Bohrer für die zuvor er-rechnete Position des Implantates richtig hält, und beobachtet auf dem Bildschirm ständig die Tiefe des Bohrers im Knochen. Hat er die gewünschte Tiefe erreicht, ertönt ein akustisches Signal. Auch den Abstand des Bohrers zu den sensiblen Nerven zeigt das System an und warnt zudem akustisch, wenn der Bohrer sich zu nah an den Nerven befindet.

Vorteile für die Patienten: Deutlich weniger Schmerzen, denn an der Implantatposition stanzt der Implantologe nur noch ein kleines Loch. In den meisten Fällen entfällt das Abklappen und Vernähen des Zahnfleisches. Schwellungen fallen geringer aus und Patienten verzeichnen weniger Bewegungseinschränkungen des Kiefers. Auch tatsächliche Behandlungsdauer und Heilungszeit verkürzen sich.

Im Anschluß an den ambulanten Eingriff erhält der Patient sofort ein Provisorium, das auf so genannte temporäre Implantate aufgesetzt wird, denn ebenfalls neu ist: schon vor der Einpflanzung der Implantate fertigen die Zahntechniker im Labor anhand des vom Navigationssystem errechneten Modells ein ästhetisch perfektes Provisorium. Für Außenstehende ist der Eingriff somit nicht sichtbar und der Patient sofort mit stabilem Zahnersatz versorgt. Nach einer Einheilzeit von 8 Wochen bis 6 Monaten, abhängig vom Zustand des Kieferknochens, setzt Dr. Ralf Lu-ckey die endgültigen Zahnkronen auf die "künstlichen Zahnwurzeln" auf.

"Mit dem von der Berliner Charité entwickelten RoboDent®-System steht uns jetzt in der Praxis ein exakt auf die speziellen Bedürfnisse der Dentalchirurgie abgestimmtes High-Tech-Gerät zur Verfügung. Im Vergleich zu herkömmlichen, computergestützen Verfahren, die beispielsweise mit Schablonen arbeiten, tritt keinerlei Abweichung zwischen Planung und Umsetzung auf. Sowohl für Patient als auch Arzt bietet das System zahlreiche Vorteile", erklärt der zertifizierte Spezialist für Implantologie abschließend.

High-Tech für die Zähne mit Navigationscomputer. Rechts: Dr. med. dent. Ralf Luckey, zertifizierter Implantologe und leitender Zahnarzt des DIG