Botox lindert Migräne

Von der Lifestyledroge zum Medikament: Nervengift Botox. Der neue Behandlungsansatz: "Botox gegen Migräne" zeigt bereits Erfolge. Viele Patienten berichten kurz nach einer Behandlung über Besserung ihrer Beschwerden. Sie fühlen sich vom Schmerz befreit, wie neu geboren und gewinnen ihre Lebensfreude zurück.

Jede 5. Frau in Deutschland leidet an der Volkskrankheit Migräne. Bei mehr als der Hälfte aller Patientinnen mit häufigen Attacken schaukeln sich Schmerzanfälle und Spannungskopfschmerz gegenseitig hoch. In solchen Fällen durchbricht Botulinumtoxin den Teufelskreis, indem ein erfahrener Arzt eine winzige Menge an eine von vier Stellen des Kopfes spritzt: Stirn, Schläfe, Nacken oder Nase. "Es ist wichtig, zunächst den Entstehungsort der Migräne zu ermitteln, um ihn dann mit Botox zu behandeln", erklärt der Plastische Chirurg Dr. med. Ramon Wakili aus Hannover. Schmerzauslösende Triggerpunkte ertastet er mit geübter Hand. Oft genügt eine sekundenschnelle Injektion pro Muskelpunkt. Der Erfolg hält vier bis sechs Monate an. In dieser Zeit lähmt Botox hyperaktive Muskeln, die auf Nerven drücken, und lindert somit Schmerzen.

Schönheitschirurgen schwören schon seit langem auf die Wirkungsweise des Nervengiftes: Botoxinjektionen blockieren Signalübertragungen von Nerven zu Muskeln und verhindern so Muskelanspannung. "Nach einer Botoxbehandlung wirkt das gesamte Gesicht wesentlich glatter und damit freundlicher", weiß Wakili weiter. Darüberhinaus behandelt er erfolgreich sämtliche Krankheitsbilder, die durch Muskelverkrampfungen entstehen.

Patienten und Ärzte freuen sich gleichermaßen über die ästhetische und medizinische Wirkung und die vielen Einsatzmöglichkeiten von Botolinumtoxin. Ob Muskelanspannungen, Muskelveränderungen, Bewegungsstörungen, Gesichtszuckungen, Inkontinenz, starkes Schwitzen oder Migräne - Mediziner sind überzeugt von der Vielzahl positiver medizinischer Effekte des Nervengifts. "Aufgrund der vielfältigen Wirkungsweise bezeichnen Fachleute das Mittel inzwischen sogar als Penicillin des 21. Jahrhunderts", schwärmt Dr. Wakili.